Kapitel 26

Rumil

 

Hier ist euer Talan, kann ich Euch noch etwas anbieten?”, erkundigt sich Rúmil fröhlich, als sie vor einem hoch in Mallorn gelegenen Talan stehenbleiben.  „Nein danke und duze mich doch bitte, ich komme mir sonst so alt vor – dabei bin ich vermutlich jünger als du.“

 

Ich schiebe den Schirm aus dünnem, wasserabweisendem Stoff zur Seite und betrachte meine Bleibe für die nächsten zwei Tage. Elrond hat ausdrücklich darauf bestanden, dass ich hier eine längere Rast einlege, um mich von den Strapazen der letzten Tage zu erholen. Er hat zu meinem Bedauern auch vorausgesehen, dass ich ihm nicht gehorchen würde und hat dies in dem Brief, den ich Amdír überbringen sollte, geschrieben – nun bleibt mir nichts anderes übrig, als länger als geplant zu bleiben.
Das Gespräch mit Amdír und später auch mit Galadriel und Celeborn ist ausgesprochen gut verlaufen, auch wenn Galadriel versucht hat, in meinen Geist einzudringen – als sie jedoch merkte, dass ich mich dagegen wehrte, hat sie aufgehört und sich zurückgezogen.

 

 „Was?“, hickst Rúmil ungläubig. „Ich - ich meine, ich bin doch erst letzten Sommer volljährig geworden und erst vor einem halben Jahr einer der Wächter Lóriens… Wie alt bist du eigentlich?“

 

 „Ungefähr halb so alt wie du“, murmle ich abwesend während ich meine Bleibe in Augenschein nehme. Es ist alles in hellen Farben gehalten – vorwiegend Silber und Weiß – und sehr offen. Der Talan ist recht weit oben gebaut, was mir neben einer fantastischen Aussicht auch ein höheres Maß an Privatsphäre sichert.

 

 „Aber dann bist du ja noch ein Elbling!“ Ich rolle die Augen. Dann breite ich leicht die Arme aus und drehe mich zu ihm um. „Sehe ich für dich aus wie ein Elbling“, frage ich mit einer hochgezogenen Augenbraue.

 

 „Nein – nein, natürlich nicht“, beeilt sich Rúmil zu sagen. „Ich meine bloß, naja wir Elben sind erst mit einhundert Jahren erwachsen, und du bist ja dann erst etwa fünfzig… du wirkst aber viel älter…“

 

Ich seufze leicht und lasse die Arme sinken. „Ich bin eine Halbelbin. Bei mir war der menschliche Teil in diesem Falle stärker – ich bin, bis ich zwanzig war genauso schnell gealtert wie ein Mensch.“

 

Endlich nickt Rúmil. Er scheint es zwar immer noch nicht wirklich zu verstehen, gibt aber Ruhe.

 

 „Tja also wenn du irgendetwas brauchst… am besten fragst du eine der anderen Elbinnen. Abendessen gibt es bei Sonnenuntergang, Frühstück zwei Stunden nach Sonnenaufgang. Ich geh dann mal wieder…“ Mit einem leicht verlegenen Grinsen verschwindet er.

 

 „Gut, wir laufen uns sicher noch einmal über den Weg, ich bin schließlich noch zwei Tage hier.“ Letzteres sage ich mit einem etwas säuerlichen Unterton. Leise lacht Rúmil über meinen offensichtlichen Ärger darüber, aufgehalten zu werden. „Bis dann.“ Er winkt noch einmal kurz, ehe er die Stufen wieder hinabsteigt.  Ich winke zurück.

 

Und was mache ich jetzt? Schlafen kann ich vergessen – der Nimrodel hat mich munterer gemacht als der stärkste Kaffee und ebenso hibbelig, demzufolge fällt Hinsetzen und ein Buch lesen ebenfalls aus. Und Schotaker braucht mich auch nicht – er grast auf einer großen Weide und spielt den Weiberheld.

 

Waschen! Das könnte ich machen.

 

Ich suche aus meinem Bündel neue Kleidung heraus und mache mich auf den Weg zum nächst gelegenen Fluss – dem Anduin. Unterwegs organisiere ich noch ein Handtuch.
Ich gehe den Fluss entlang ein ganzes Stück entgegen der Strömung  in den Wald. Schließlich möchte ich nicht – wie schon einmal – von einem Trupp Männer beim Baden überrascht werden.

 

Rasch streife ich die vor Schmutz starrenden Klamotten ab und springe in das kühle Wasser. Die Strömung ist stark, obwohl der Anduin verhältnismäßig wasserarm ist – die oberen Markierungen liegen einen halben Yard höher.

 

Mit etwas blau angelaufenen Lippen klettere ich einige Minuten später wieder aus dem Wasser und trockne mich hastig ab. Das Wasser ist echt verdammt kalt, was eigentlich nicht verwunderlich ist, schließlich ist der Anduin ein reißender Fluss und wird von den Gletschern des Nebelgebirges gespeist.

 

Rasch reinige ich auch meine Kleidung von Staub und Erde, dann kehre ich auf meinen Talan zurück. Wenn überhaupt hat mich das Bad im Anduin noch munterer und energiegeladener gemacht, als ich es ohnehin schon war. Rastlos gehe ich auf der Plattform auf und ab. Nur hin und wieder bleibe ich stehen, um über den Rand nach unten zu spähen. Bei einer dieser Pausen sehe ich Haldir, Rúmil und die anderen drei Elben der Patrouille, wie sie sich anschicken, die schmale Brücke, die den Celebrand überspannt, zu überqueren.

 

Ohne weiter nachzudenken schnappe ich mir meine Waffen und renne ihnen nach.

 

„Wartet“, rufe ich, kaum dass ich in Hörweite bin. Verwundert bleiben die Elben mitten auf der Brücke stehen.

 

 „Was ist?“, fragt Haldir recht unhöflich, da ich sie schon wieder aufhalte.

 

 „Kann ich mitkommen?“

 

 „Wie bitte?!“ Ungläubig starren mich die Elben an.

 

 „Kann ich mitkommen?“, wiederhole ich höflich. „Ich werde euch sicher keine Last sein, ihr werdet überhaupt nicht merken, dass ich da bin!“ Ich bettle schon fast, doch auch das kann Haldir nicht erweichen.

 

„Warum sollten wir Euch mitnehmen?“, fragt er kalt.

 

„Weil mir langweilig ist?“, schlage ich vor. „Und weil ich ein furchtbar nettes Mädchen bin.“ Zur Bekräftigung lächle ich mein bestes Haifischlächeln, was Rúmil ein Kichern entlockt, das jedoch verstummt, als Haldir ihm einen scharfen Blick zuwirft.

 

 „Meinetwegen, kommt mit, ehe wir hier noch länger diskutieren“,  resigniert Haldir.
„Wunderbar.“ Fröhlich reihe ich mich neben Rúmil ein. Der beugt sich zu mir und raunt: „Haldir scheint dich zu mögen, sonst hätte er dich einfach ohne dich zu Wort kommen zu lassen weggeschickt.“

 

 „Das habe ich gehört“, knurrt Haldir ohne sich umzudrehen.

 

 „Stimmt doch!“ verteidigt sich Rúmil. Genervt stöhnt Haldir auf.

 

„Wieso kannst du es dir eigentlich erlauben, ihn so zu reizen?“ Neugierig sehe ich zu Rúmil. Er ist einen Tick kleiner als ich.

 

 „Weil er mein Bruder ist.“

 

 „Ach so.“ Das erklärt auch die Ähnlichkeit zwischen den beiden.

 

 „Wie >Ach so< wunderst du dich denn kein bisschen?“ Verdattert schaut er mich an.
„Naja, ich hatte schon etwas in der Richtung…“

 

„Könntet ihr freundlicherweise bitte mal die Klappe halten? Oder wollt ihr sämtliche Orks im Umkreis von fünfzig Meilen auf uns aufmerksam machen?!“, schnarrt Haldir genervt und bleibt stehen. „Entweder ihr seid jetzt still oder ihr könnt wieder zurückgehen! Alle beide!“

 

 „Hast du nicht gesagt er würde mich mögen? Das klingt jetzt nicht unbedingt so“, raune ich Rúmil aus dem Mundwinkel zu.

 

 „Klappe!“, schnappt Haldir wütend.

 

 „Ja ja, ist ja gut!“ Abwehrend hebe ich die Hände. Ich frage mich, woher dieses Verlangen kommt, Haldir immer weiter zu reizen. Vielleicht weil er sich so schnell aufregt und ich daher versuche, die Grenzen seiner Geduld ausfindig zu machen. Hoffentlich bin ich jetzt nicht zu weit gegangen.

 

Wortlos wendet sich Haldir ab und geht weiter.

 

 „Du solltest den Bogen nicht überspannen“, flüstert Rúmil fast unhörbar, ich nicke.
Schweigend bewegen  wir uns geräuschlos durch den Wald. Vermutlich in Richtung Grenze. Ein leises Geräusch lässt uns innehalten, doch es ist nur ein Fuchs, der uns mit einem noch zappelnden Vogel im Maul aus  bernsteinfarbenen Augen neugierig mustert.

 

Ich gehe in die Hocke und strecke ihm die Hand entgegen. Vorsichtig legt der Fuchs seine Beute ab und kommt näher, dann macht er einen langen Hals und schnuppert an meiner Hand. Vorsichtig leckt er mit seiner rauen Zunge über meine Fingerspitzen. Nachdem er meine Hand gründlich untersucht hat, lässt er sich von mir streicheln, dann zieht er sich zurück, schnappt sich seine Beute und verschwindet im Unterholz.

 

 „Weiter“, befiehlt Haldir leise.

 

Ich hatte Recht. Nach etwa einer halben Stunde gelangen wir an den Saum des Waldes. Mit Zeichensprache befiehlt Haldir uns, auf die Bäume zu klettern. Kommentarlos sehe ich darüber hinweg, dass er die anderen einzeln losschickt, mich jedoch zusammen mit Rúmil, immerhin wird mir so nicht langweilig. In einer weiten Kette erklimmen wir die Bäume so, dass wir mit nur fünf Posten gute eintausend Yards abriegeln.

 

Ich mache es mir in einer großen Astgabel gemütlich und höre, wie Rúmil dasselbe tut.

 

 „Und jetzt?“, frage ich ihn.

 

Er seufzt, scheinbar findet er keine bequeme Position. „Jetzt warten wir.“

 

Na wunderbar. Da bin ich mitgekommen, um mich nicht zu langweilen und jetzt darf ich die nächsten… ja wie lange eigentlich?

 

 „Wie lange bleiben wir hier?“, frage ich missgestimmt.

 

 „Bis zur Dämmerung, dann gehen wir zurück. Achte du doch bitte auf die Umgebung!“ Er zieht ein Buch aus seinem Beutel, schlägt es auf der mit einem Blatt markierten Seite auf und beginnt zu lesen.

 

 „Arsch“, grummle ich und klettere etwas höher, um einen besseren Ausguck zu finden. Unter mir erklingt ein melodisches Lachen und gegen meinen Willen muss ich lächeln.

 

Ich klettere so hoch, wie die Äste mich grade eben noch tragen können, ohne sich allzu sehr zu verbiegen. Bäuchlings lege ich mich auf einen dickeren Ast und lasse die Beine rechts und links runterhängen. Ich falte die Hände und lege das Kinn darauf. So habe ich einen ausgezeichneten Blick über die Ebene und durch den braunen Umhang verschmelze ich mit dem Ast, wodurch praktisch unsichtbar bin.

 

Ich bin schon fast am Eindämmern, als mich eine Bewegung weckt.

 

Ich richte mich kaum merklich auf und beobachte den sich langsam nähernden Punkt. Nach einer Weile kann ich Einzelheiten erkennen: langer grauer Bart, klein, schwere Rüstung, eine Axt auf dem Rücken. Eindeutig ein Zwerg.

 

 „He Rúmil“, rufe ich leise.

 

 „Ja?“
„Ein Zwerg, scheint allein zu sein.“

 

„Gut, bleib wo du bist, ich informiere die anderen“

 

Ich lasse mich wieder in meine ursprüngliche Stellung sinken. Rúmils Anweisung macht durchaus Sinn. Der Zwerg könnte eine Ablenkung sein, der die Wächter dazu bringt, tiefer zu klettern, während sich eine Armee Lórien nährt, obwohl ein solches Szenario äußerst unwahrscheinlich ist, da sich Elben und Zwerge zwar nicht mögen, aber dennoch friedlich Handel treiben.

 

Unter mir erklingt der Ruf einer Blaumeise – keine Wiederholung. In Imladris bedeutet dieser Ruf Entwarnung, doch mit den Rufen Lóriens kenne ich mich nicht aus.

 

Der Zwerg passiert die Grenze. Zehn Minuten später höre ich, wie Rúmil wieder seine Position einnimmt.

 

 „Es war Eijene, die beste Freundin von Miril – eine der besten Schneiderinnen von Lórien. Sie wollte ihr von deinem Bericht erzählen. Wir haben sie passieren lassen – sie kennt den Weg.“

 

Ich mache ein zustimmendes Geräusch. „Die Sonne geht bald unter.“

 

 „Gut.“ Er gähnt.

 

Ich lege mich wieder hin und blicke gelangweilt über die Ebene. Plötzlich zerreißt ein scharfer Pfiff die Stille. Erschrocken fahre ich hoch.

 

 „Das war Haldir. Er teilt uns soeben freundlich mit, dass wir jetzt gehen“, erklärt Rúmil ironisch, und ich kann förmlich vor mir sehen, wie er die Augen verdreht.

 

Geschickt klettere ich hinunter und komme kurz nach Rúmil auf dem Boden an.

 

Haldir und die anderen stoßen ebenfalls zu uns. Gemeinsam machen wir uns auf den Rückweg.

 

 „Mit welchen Waffen könnt ihr umgehen?“, fragt Haldir unvermittelt. Ich antworte etwas verzögert wegen meiner Überraschung, von Haldir so verhältnismäßig  freundlich angesprochen zu werden, was nichts anderes bedeutet, als dass kein beißender Sarkasmus und klirrende in seiner Stimme mitschwingen.

 

 „Bogen, alle Arten von Feuerwaffen, Schwert, Messer und halbwegs mit der Axt.“ Erst nachträglich fällt mir ein, dass Haldir, wie alle anderen hier in Mittelerde, keine Feuerwaffen kennt. Die entsprechende Frage kommt auch prompt von Rúmil: „Feuerwaffen? Was soll das sein? Meinst du sowas wie Fackeln?“

 

 „Nein.“ Ich ziehe meine Smith&Wesson, die ich hinten in den Hosenbund gesteckt und mit der Tunika verborgen habe. „Darf ich? Es ist ziemlich laut.“ Haldir betrachtet den Revolver skeptisch, nickt aber.

 

 „Ich ziele auf den toten Baum da drüben. Auf das verlassene Wespennest - haltet euch besser die Ohren zu.“

 

Ich drehe einmal die Trommel, um zu kontrollieren, dass sie vollgeladen ist – mehr aus Gewohnheit denn aus Notwendigkeit. Dann gehe ich in Schusshaltung, die Beine leicht gespreizt, die Ellenbogen leicht angewinkelt, um den irrsinnig starken Rückstoß der .460 S&W Magnum abzufedern. Ich hebe die Waffe auf Augenhöhe, entsichere sie, ziele über Kimme und Korn auf das Nest und drücke ab.

 

Das Nest wird regelrecht verpulvert.

 

Der .460 S&W Magnum Revolver ist das zweitgrößte Kaliber, doch ich ziehe es dem .500 vor, da er treffsicherer und etwas leichter zu handhaben ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass in den .460 sechs Patronen passen, in den .500 nur fünf.

 

Ich wedle den beißenden Pulvergeruch beiseite. Dann lasse ich den Zylinder aufschnappen und ersetze die Patrone. Im Falle des Falles wäre es schlecht, wenn ich mich auf meine sechs Schuss verlasse, aber nur fünf habe.

 

 „Ich glaub‘ ich bin taub“, meint Rúmil leidend, während er sich über die Ohren reibt. Haldir beachtet seinen Bruder gar nicht. Bewundernd schaut er auf die Waffe.
„Darf ich?“ Vorsichtig, als würde sie bei der kleinsten Bewegung losgehen, streckt er die Hand nach dem Revolver aus. Ich zögere kurz, dann gebe ich sie ihm.

 

Er dreht die Waffe etwas ratlos hin und her und begutachtet sie von allen Seiten. Währenddessen läuft einer der Wächter – Mallenrhîw wenn ich mich richtig erinnere – zu dem Nest.

 

 „Nur noch Fetzen“, ruft er zu uns herüber.

 

Ich richte meinen Blick wieder auf Haldir – grade noch rechtzeitig. Er hat den Revolver entsichert und nun ist sein Finger gefährlich nahe am Abzug. Rasch greife ich den Lauf und richte die Mündung nach oben, während ich ihm die Waffe entwinde und wieder sichere.

 

 „Zeigt ihr mir, wie man damit umgeht?“ Seine anfängliche ablehnende Haltung hat sich in Luft aufgelöst, beinahe kindliche Neugier glitzert in den blauen Augen.

 

 „Wenn ich auf der Rückreise wieder hier vorbei komme. Ich habe nur fünfhundert Schuss“, erwidere ich entschuldigend. Verstehend nickt Haldir. Mit Pfeilen ist es schließlich dasselbe Problem, nur, dass man die meisten Pfeile danach wieder einsammeln kann.

 

 „Gehen wir weiter!“, befiehlt Haldir. Die Krieger, die alle einen langen Tag hinter sich haben – von kurz nach Sonnenaufgang bis zur Dämmerung – sehnen sich alle danach, endlich wieder Zuhause zu sein, und so wird das Tempo immer zügiger. Schließlich verfallen wir in leichten Trab.

 

Bald erreichen wir die Brücke und verfallen nun in ein gemächliches Schlendern. Die Brücke ist lang, schmal und geländerlos, dennoch fühle ich mich nicht annähernd so unwohl wie bei der Überquerung der Brücke von Khazad-dûm. Vielmehr genieße ich es. Das Gefühl der Freiheit, das Rauschen des Celebrant, das Rauschen des Windes in den Blättern, das Vogelgezwitscher. Ich bleibe kurz stehen, um diese Eindrücke auf mich wirken zu lassen.

 

Ich renne leicht, um die anderen wieder einzuholen.

 

 „Es ist schön hier nicht?“, meint Mallenrhîw leise.

 

 „Ja. Es unterscheidet sich von allem, was ich bisher hier in Mittelerde kennengelernt habe. Es ist… entspannend, so ruhig“, antworte ich leicht verträumt.

 

Rúmil lässt sich zu uns zurückfallen. „>Hier in Mittelerde<? Was meinst du damit? Kommst du etwa aus Valinor? Wie ist es da so? Ich war noch nie da, ich hab gehört, dass man, wenn man einmal dort war, nie wieder weg will. Und…“

 

 „Halt, halt, halt!“ Ich wedle mit beiden Händen, um ihn zu unterbrechen. Er verstummt.
„Ich komme nicht aus Valinor. Ich habe keine Ahnung, wie es da aussieht, außer aus Büchern. Ich komme aus Kanada, vom oberen Missouri. Ich bin im Frühling hier hergekommen und war die meiste Zeit in Imladris. Zufrieden?“ Ich hole tief Luft. Scheinbar ist Rúmil alles andere als zufrieden. Leidend schließe ich die Augen, als ein Schwall Fragen auf mich einprasselt – und zwar nicht nur von Rúmil…

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