Kapitel 42

Kämpfe in Imladris und ein grünes Pony

 

Wie oft denn noch?! Du sollst dich schonen!”, schimpft Lirulin, der grade in mein Zimmer kommt. Mit einem leisen Ächzen erhebe ich mich aus der Liegestützposition und mache ein paar Dehnungsübungen.

 

„Ich schone mich doch – ich habe nicht einmal halb so viele Liegestütze gemacht, wie sonst. Kann es sein, dass du Schlafstörungen hast?“ Frech grinse ich ihn an und zwinkere ihm zu. Genervt von meiner Unfähigkeit, auf andere zu hören, verdreht er die Augen und krault Rhovi, die maunzend auf ihn zu gerannt kommt.

 

„Wenn, dann hast du auch Schlafstörungen, schließlich bist du es, die mitten in der Nacht Liegestütze macht, und wo wir schon mal dabei sind: kannst du dich nicht irgendwo hinsetzen, lesen oder schreiben, Katzen streicheln, Pferde kraulen – die Möglichkeiten sind unendlich und du kriegst es nicht hin, irgendetwas davon zu machen, stattdessen verzögerst du deine Genesung, indem du deinen Körper ständig belastest!“

 

Seufzend richte ich mich ganz auf. „Junge, ich weiß, wieviel ich meinem Körper zumuten kann und überschreite diese Grenze nicht, außerdem muss ich meinen Körper fit halten.“ Zur Bekräftigung mache ich ein paar Situps, was Lirulin die Stirn runzeln lässt. „Kann sein, dass ich Schlafstörungen habe – ich wurde schließlich gezwungen, eine ganze verfluchte Woche still zu liegen und jetzt, wo ich nicht mehr stilliegen muss, bewege ich mich halt.“

 

Ich zucke zusammen, als plötzlich Schreie an mein Ohr dringen. Anders als vor zwei Wochen bei mir im Krankenzimmer, rühren die Schreie dieses Mal eindeutig nicht von einer Kissenschlacht her – es sind Schreie der Wut, des Schmerzes und der Angst. Rasch laufe ich zum Fenster und schaue hinaus – viel kann ich nicht erkennen, aber es ist genug, um zu begreifen, dass eine erbitterte Schlacht in Imladris tobt.

 

Es braucht nur einen kurzen Blickwechsel und Lirulin und ich laufen zu dem Schrank, in dem ich meine Waffen aufbewahre. In Rekordtempo suche ich den richtigen Schlüssel heraus und schließe den Schrank auf. Hastig nehme ich meine Schwerter aus der Halterung und mein Ersatzschwert, das ich Lirulin in die Hand drücke. In Windeseile lege ich die Rückenscheiden an, binde mir den Gurt mit einer Dolchhalterung um das Bein, gebe Lirulin den zweiten.

 

Zuletzt schnappe ich mir noch einen Bogen und einen Köcher, beides für Lirulin bestimmt – ich selbst nehme den Revolver und den Beutel mit Munition.

 

Dann sprinte ich in Auroras Zimmerchen und rüttle an ihrer Schulter „Wach auf, los, wach auf!“ Sie gibt ein leises Knüttern von sich und schlägt die Augen auf. „Was ‘n los?“, fragt sie verschlafen.

 

Doch sie merkt schnell, dass etwas nicht stimmt, nicht zuletzt wegen der Waffen. Plötzlich hellwach sitzt sie auf ihrem Bettchen. „Was ist los?“ Dieses Mal ist ihre Stimme schrill vor Angst. „Shhht“, mache ich und ziehe ihr das Nachthemd aus. So gut sie kann hilft sie mir dabei und auch dabei, ihre normale Kleidung anzuziehen.
Als sie fertig ist, nehme ich sie auf den Arm und laufe zu dem Geheimgang, durch den Kranke, Verletzte und Kinder – kurz alle die nicht kämpfen können – im Notfall wegebracht werden können. Ich drücke Aurora einem Halbwüchsigen in die Hand, der gemeinsam mit seiner Mutter und seiner jungen Schwester kurz davor ist, im Gang zu verschwinden. „Pass gut auf sie auf!“, sage ich zu ihm und stürme dann gemeinsam mit Lirulin, der mir gefolgt ist, weiter.

 

Es ist ein verdammt weiter Weg von meiner Wohnung bis zu dem Tor zu dem Hof von Imladris, wohl auch einer der Gründe, aus denen wir den Kampf als so ziemlich die letzten bemerkt haben.

 

„Das dauert zu lange!“, rufe ich Lirulin zu. Dieser nickt und bleibt stehen. Nach einem kurzen, suchenden Blick hastet er zu einem der bis zum Boden reichenden Fenster und schlägt es mit einem wuchtigen Hieb des Schwertknaufes ein.

 

Während Lirulin noch die restlichen Scherben aus dem Rahmen kicken will, springe ich aus dem Fenster und lande in dem von Celebraín so liebevoll gepflegten Blumengarten, doch das ist im Moment meine geringste Sorge. Schon jetzt kann ich den Rauch und den Geruch nach verbranntem Fleisch riechen.

 

Schnell aber dennoch nahezu lautlos rennen wir zur Balustrade und gehen in die Hocke.  Rasch versuchen wir, uns einen Überblick über die Lage zu machen –es sieht nicht gut aus: Einige Gebäude stehen in Flammen. Angsterfüllte Schreie zeigen, dass sich in diesen Gebäuden noch Elben aufhalten, desgleichen beim Pferdestall.
Im Rest von Imladris toben erbitterte Kämpfe zwischen Elben und Orks. Es sieht so aus, als wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Orks über Elben triumphieren. Was nicht zuletzt daran liegt, dass kaum ein Krieger zu sehen ist. Dieses Rätsel klärt sich jedoch auf, als mein Blick  auf die Soldatenbaracken fällt – mit allem möglichen und unmöglichen Zeug wurden die Türen verbarrikadiert.

 

Von innen sind vielstimmige wütende Rufe und immer wieder ein Donnern zu hören, wenn einer der Krieger sich mit voller Kraft von innen erfolglos gegen die Tür wirft.

 

In unserer relativen Nähe Kämpfen Heledir und mein Vater gegen eine Übermacht von Orks. Ich will Lirulin darum bitten, einen oder zwei von ihnen zu erschießen, doch er hat bereits zwei Pfeile eingelegt und schießt.

 

Wenngleich wir uns am liebsten ins Getümmel stürzen würden, halten wir uns im Hintergrund und versuchen stattdessen, uns möglichst unauffällig zu den Soldatenbaracken durchzuschlagen, in denen die Krieger eingesperrt sind.

 

Nach nicht einmal der Hälfte der Strecke, bedeute ich Lirulin kurz zu warten und renne zum Pferdestall. Wie nicht anders zu erwarten, hört Lirulin nicht auf mich. Wie ein Schatten folgt er mir.

 

Ich packe den Hebel und versuche ihn aufzubekommen, doch er klemmt. Noch einmal versuche ich den Hebel mit ganzer Kraft aufzubekommen, er bewegt sich nicht um einen  Zoll. Dann ist Lirulin da und versucht zusammen mit mir,  das Tor aufzubekommen.

 

Als auch das nicht klappt, ziehe ich mein Schwert und hacke so lange auf das Tor ein, bis es aufgeht. Ein Schwall Rauch dringt aus dem Tor und lässt uns husten. Der Heuboden steht lichterloh in Flammen. Angsterfülltes, panisches Wiehern schallt uns entgegen.

 

Es braucht keine Worte, Lirulin und ich rennen in den Stall, und öffnen die Boxen, doch die vor Angst zitternden Tiere trauen sich nicht, zu fliehen – zu deutlich riechen und hören sie die dunklen Kreaturen, vor denen sie mindestens genauso viel Angst haben wie vor dem Feuer, das an dem Holz des Stalles leckt.

 

Hinten, wo der Rauch am dichtesten ist, treffen Lirulin und ich uns wieder. Hustend fragt der Blonde: „Was… nun?“ Eine gute Frage, keines der Tiere macht Anstalten, die Flucht zu ergreifen. Dann kommt mir die rettende Idee. „Schrei!“, befehle ich Lirulin. „Was?“, verdattert sieht er mich an.

 

Ihn ignorierend ziehe den Revolver und schieße laut schreiend in die Luft. Nun versteht auch Lirulin und fällt in mein Schreien ein. Endlich erzielen wir die gewünschte Wirkung. Voller Panik rasen die Pferde aus dem Stall und trampeln draußen alles, was nicht schnell genug zur Seite springen kann nieder – zum Glück trifft dies nur auf die Orks zu –und verschwinden im Wald.

 

Erleichtert strahlen wir uns an, dann erinnert uns ein lautes Krachen an den immer noch brennenden Stall. Wir wollen losrennen, da kracht  ein lichterloh brennender Balken vor uns auf den Boden und schneidet uns den Fluchtweg ab.

 

Hektisch sehen wir uns um. „Da!“, schreit Lirulin gegen die tosenden Flammen an und zeig auf ein sich in beinahe zwei Yards Höhe befindenden Fenster, dass noch nicht vom Feuer erfasst worden ist, wenngleich dies nur eine Frage von Sekunden ist – Zeit genug für einen, aber nicht für zwei. Ehe Lirulin weiter nachdenken kann, dränge ich ihn zum Fenster und mache ihm eine Räuberleiter. „Beeil dich!“, presse ich hervor, als er zögert. Endlich packt er den Fensterrahmen und zwängt sich durch den engen Spalt.

 

Seine Beine sind noch bis zu den Knien im Stall, als das Feuer den Fensterrahmen erreicht. Kurzerhand gebe ich Lirulin einen kräftigen Schubs und die Beine verschwinden – grade noch rechtzeitig, bevor das Feuer das  Fenster in Beschlag genommen hat und somit den einzigen Fluchtweg versperrt.

 

Der Schweiß läuft mir in Strömen über den Körper, während ich mich suchend umsehe, doch überall ist Feuer – ich brauche einen Weg, um durch die Flammen zu kommen, möglichst ohne allzu schlimme Verbrennungen. Zufällig fällt mein Blick auf die Decken, die die Kinder haufenweise hier gebunkert haben, um auch mal spontan auf dem Heuboden schlafen zu können.

 

Ich schnappe mir zwei Decken und schmeiße sie in den gigantischen Wassertrog, dessen Nutzen ich noch nie so ganz verstanden habe. Ich warte, bis die Decken vollkommen durchgeweicht sind und wickle mich in ihnen ein. Nachdem ich einmal mit geschlossenen Augen tief durchgeatmet habe, um Mut zu schöpfen, renne ich los und springe über den Balken – danach ist der Weg frei. Das hat Lirulin wohl nicht gemeint, als er sagte, dass es unendlich viele Dinge gibt, die ich tun kann, während ich mich schone – man kann eben nicht alles haben.

 

Erleichtert atme ich aus und lasse die Decken fallen, während ich immer wieder links und rechts in die Boxen schaue und kontrolliere, ob auch wirklich alle Tiere weg sind. Draußen schaue ich mich auf der Suche nach Lirulin um. Links von mir erklingt ein leises Zwitschern. Ich wirble herum und sehe meinen Gwador, der mir zuwinkt und erleichtert lächelt.

 

Gemeinsam schleichen wir uns weiter zu den Soldatenbaracken.

 

Plötzlich steht vor uns ein ungewöhnlich großer – um nicht zu sagen gigantischer Ork. Ein fieses Grinsen verunstaltet sein – für orkische Verhältnisse – erstaunlich ansehnliches Gesicht. In seiner Hand erscheint eine gewaltige zweischneidige Axt. Mit einem Schrei stürmt er auf uns zu, doch er kommt nicht weit. Erstaunt sieht er auf die beiden Schwerter, die seine Brust durchbohren, dann reißen Lirulin und ich unsere Klingen aus dem Leib und der Ork sackt seines Halts beraubt zusammen.

 

Ohne ihn weiter zu beachten rennen wir weiter. Nun können wir schon die von den Kriegern ausgestoßenen Flüche verstehen, die sicher jede Dirne erröten lassen würden. Trotz der Situation in der wir uns befinden, muss ich lächeln. Lirulin, der sofort erkennt, was mich amüsiert, grinst.

 

Als wir direkt vor der Tür stehen, stellt sich uns das nächste Problem: Wir können unmöglich die Tür öffnen, während die Krieger von innen dagegen hämmern, ohne die Gefahr, verletzt zu werden. Ich schlage mehrmals kräftig von außen gegen die Tür. „Aufhören!“, schreie ich so laut ich kann. „Alle weg von der Tür!“

 

Ich muss mich noch zwei Mal, lautstark von Lirulin unterstützt, wiederholen, bis das Gehämmere gegen die Tür abebbt und wir den Hebel umlegen können. Sofort stürmen die Krieger wieder gegen die Tür an. Grade so können wir noch zur Seite springen, als die Krieger wie eine wild gewordene Herde Büffel nach draußen und auf das Schlachtfeld stürmen.

 

Einen Vorteil hat das Ganze. Elben an sich sind schon gefährliche Gegner, außerordentlich wütende Elben sind absolut tödlich. Vergleichbar mit einem Kampfhund, den man, bevor man ihn loslässt, noch einmal gehörig reizt.

 

„Nummer eins geschafft!“, grinse ich und hebe die Hand, damit Lirulin einschlagen kann, er tut es. „Jetzt müssen wir nur noch drei Baracken voller tollwütiger Krieger freilassen.“

 

„Na dann?! Worauf warten wir noch?“

 

Nachdem wir alle Krieger auf Imladris losgelassen haben, sind wir heiser, aber es hat sich gelohnt, das Blatt wendet sich. Voller Elan stürzen wir uns mit in den Kampf, doch viel können wir nicht mehr ausrichten, die meisten Orks sind bereits erledigt und der Rest beginnt schon zu fliehen, verfolgt von einigen Kriegern, die irgendwo ein Pferd aufgetrieben haben.

 

Wie ich es erwartet habe, sind auch Schotaker und Tinu nicht weit weg geflüchtet und kommen auf Zuruf zu uns.

 

Gemeinsam nehmen wir die Verfolgung auf. Vor uns tauchen plötzlich einige Orks in panischer Flucht auf. Als sie uns sehen, teilen sie sich auf. Erzwungenermaßen trennen Lirulin und ich uns. Schnell gebe ich zwei Schüsse ab und mache mich auf die Suche nach den nächsten Orks.

 

Statt Orks finde ich Lirulin – und gleich darauf mehr Orks, als mir lieb ist. Und ein Teil davon wendet sich bei dem Geräusch von Pferdehufen in meine Richtung. Ehe sie noch reagieren können, gebe ich drei Schüsse ab und lasse Schotaker einen Haken schlagen, der mir Zeit zum Nachladen gibt.

 

Wieder gebe ich sechs Schüsse ab, in der Hoffnung, dass sie nicht noch mehr Orks anlocken. Obwohl ich die Angreiferzahl mit meinem Revolver deutlich dezimiert habe, ist Lirulin nun in ernsthafte Bedrängnis geraten. Zum Nachladen bleibt keine Zeit mehr.

 

Ich stecke den Revolver weg, ziehe mein Schwert und treibe Schotaker mitten in die Truppe der Orks hinein, töte zwei Orks, ein dritter findet sein Ende unter den Hufen Schotakers. Dann verschwinden wir wieder im Wald.

 

„Gut gemacht“, lobe ich den Hengst, lasse ihn im Schutz der Bäume um die Kämpfenden herumtraben und dann von einer anderen Stelle wieder angreifen. Eine beliebte und effektive Zermürbungstaktik der Dakota, die auch jetzt ihre Wirkung zeigt. Nach nur wenigen weiteren Angriffen sind die Orks so verwirrt, dass Lirulin und ich ein leichtes Spiel mit ihnen haben.

 

               D 

 

Müde kehren Lirulin und ich nach Imladris zurück. Während wir mit der Verfolgung der Orks beschäftigt waren, bis diese den Bruinen überquert haben und verschwunden sind, haben einige der unverletzten Zivilisten mithilfe von Stöcken und Seilen eine provisorische Koppel abgesperrt und die brennenden Gebäude gelöscht.
Kurz scanne ich Lirulin mit Blicken ab und komme zu dem Schluss, dass er bis auf ein paar Kratzer unverletzt ist.

 

„Komm mit, wir müssen Aurora abholen. Bei Wakan Tanka, ich habe sie einem Halbwüchsigen in die Hand gedrückt, dessen Namen ich nicht einmal weiß.“ Beinahe verzweifelt schüttle ich den Kopf.

 

„Hey“, versucht Lirulin mich zu beschwichtigen, „Wer auch immer der Junge ist, bei ihm ist sie auf jeden Fall sicherer, als auf dem Schlachtfeld.“

 

„Ja, du hast Recht, aber ich hätte sie doch auch jemandem geben können, den ich kenne! Ich -  ich – da könnte doch sonst was passieren-“ „Hey, Entspann dich!“ Genervt über meine beginnende Hysterie rollt er die Augen und schleift mich kurzerhand mit zu dem vereinbarten Treffpunkt, an dem sich die, die sich nicht verteidigen können, verstecken sollen. Eine Art Höhle im Felsen, die nur durch einen unauffälligen Felsspalt zu erreichen ist.

 

Als wir den Spalt betreten wollen, stellen sich uns sofort einige provisorisch bewaffnete Männer in den Weg, die uns erst durchlassen, nachdem wir sie davon überzeugt haben, dass wir keine verkleideten Orks sind – anscheinend wird ganz Imladris langsam paranoid, schließlich sind Orks nicht unbedingt dafür bekannt, sich zu verkleiden.

 

Neugierig, da ich nie zuvor hier war, sehe ich mich um. Mit Bildern, Decken, Büchern und Malzeug hat jemand versucht, eine zumindest etwas wohnliche Atmosphäre zu erschaffen. In einer Ecke entdecke ich den Jungen und Aurora.

 

Das Auffälligste an dem Jungen ist der für Elben absolut uncharakteristische, etwas stachlige Bürstenhaarschnitt. Obwohl der Haarschnitt draufgängerisch wirkt, kümmert er sich gradezu aufopferungsvoll um Aurora. Im Augenblick ist er damit beschäftigt, ihr bei einem Bild zu helfen. Es zeigt ein grünes Pony, das irritierender Weise nur zwei Rechtecke als Beine und einen dicken, roten Strich als Schweif hat. Es schwebt über einer lila Wiese mit gelben Blumen und orangen Bäumen. Sozusagen als Krönung prangt über dem Ganzen eine schwarze Sonne in einem rosafarbenen Himmel.

 

Als Aurora mich entdeckt springt sie fröhlich auf und drückt mir mit den Worten „Guck mal Nana, was ich gemalt habe!“ das Bild in die Hand.

 

Mit bewundernder Miene studiere ich das Bild, wobei mir erst jetzt die kleinen Schmetterlinge auffallen, die allem Anschein nach von dem Jungen gemalt wurden  - sie haben normale Farben, was bei Aurora ein absolutes Unding ist, da sie das tootaal langweilig findet, wie sie immer wieder gerne betont.

 

„Und Ránaóre hat mir ganz lieb geholfen“, berichtet sie stolz, und amüsiert beobachte ich, wie Ránaóre rot wird.

 

„Na wenn das so ist, kann dein neuer Freund ja gerne mal zu uns kommen und mit dir spielen – wenn er denn will.“

 

Der Blick seiner Mutter zwingt den armen Jungen praktisch zu wollen.

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