Kapitel 31

Osgiliath

 

Es ist ruhig in dem großen Schankraum des Wirtshauses. Es ist noch relativ früh und all jene, die für die Lautstärke in solchen Gebäuden sorgen, liegen noch im Bett und schlafen den Schlaf der Gerechten – naja, eher den Schlaf der Betrunkenen.
Anoril stellt einen Teller mit Bauernfrühstück – Kartoffeln, Eier, Speck, Tomaten und Pilze – und eine Tasse frischen Kaffee vor mir ab.

 

„Danke“, lächle ich. Sie zwinkert mir kurz zu, dreht sich um und geht hüftenschwingend zu einem der anderen Tische. Aufmerksam beugt sie sich zu einem Gast herunter, nickt und verschwindet in der Küche.

 

Ich spieße ein Stück Ei und Kartoffel auf und stecke es in den Mund. Ungewohnt, aber lecker. Der Kaffee ist stark, schwarz und mindestens so gut wie in Imladris. Der Kaffee ist auch ein Grund, aus dem ich nie in Lórien leben wollen würde – dort gibt es nämlich keinen.

 

Nach dem Essen gehe ich aus dem Wirtshaus. Auf gut Glück spaziere ich los. In einem Straßenzug wimmelt es nur so von den unterschiedlichsten Lampen – das Viertel der Lampenmacher. Neugierig gehe ich in einen der Läden.

 

Lampen hängen von der Decke, an Haken an der Wand, stehen auf Schränken, Vitrinen, Hockern und auf dem Fußboden – kurz: jeder freie Platz ist bedeckt von Lampen in allen erdenklichen Formen und Farben. Vorsichtig schlängle ich mich durch die schmalen Gänge zwischen den Lampen.

 

„Guten Morgen!“, ruft eine muntere Stimme aus dem hinteren Teil des Ladens. Ein älterer Mann schiebt den Perlenvorhang zur Seite, der, wie es hier üblich ist, den Laden von seinen Privaträumen und der Werkstatt trennt, und kommt auf mich zu.
Obwohl sein Haar und Bart bereits grau sind, strotzt er nur so vor Vitalität und sein strahlendes Lächeln lässt sein von Falten zerfurchtes Gesicht jünger wirken.

 

„Ebenfalls einen guten Morgen!“ Sein Lächeln ist ansteckend.

 

Er macht eine überschwängliche Geste, die den ganzen Laden umfasst, wobei er beinahe eine Lampe, die auf einem aufgeschlagenen und mit den Seiten nach unten abgelegten Buch steht, herunterfegt. „Möchten Sie eines meiner Schätzchen kaufen? Ich mache Ihnen einen Sonderpreis! Sie sind aus feinstem Glas, hauchdünn, aber absolut stabil. Durch die verschiedenen Farben können sie damit eine wunderschöne Atmosphäre schaffen, sie funktionieren mit beinahe jeder Art Öl, ob farblos wie Wasser oder bunt wie der Herbst…“

 

Ich blende seine hohe, fröhliche Stimme aus und schaue mich um. Die verschiedenen Öle haben tatsächlich unterschiedliche Farben. Von milchigem Weiß bis zu einem intensiven Kirschrot ist alles dabei, blau, grün, orange, lila…

 

Manche sind einfach nur mit Öl gefüllte Keramikschalen, in denen ein Docht liegt, andere ähneln orientalischen Teekannen mit kunstvollen Verzierungen, nur das auf der Tülle eine kleine, münzenförmige Platte ist, auf der die Flamme brennt.

 

„Oh ja, das ist eine meiner schönsten Lampen. Wenn sie angezündet wird, verbreitet das Öl einen weirauchartigen Geruch. Sie ist aus Zinn mit wunderschönen Verzierungen, wie diese hier, sehen Sie? Eine Spirale, von der zahlreiche weitere abgehen und deren Mitte mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen ist. Und hier der einem eingerollten Blatt nachempfundene Henkel, jede einzelne Blattader ist zu sehen, und das Ranken Muster hier an der Seite, wie es mit der sich grade öffnenden Blüte verbindet…“ Er zählt noch zahlreiche weitere Muster und Verzierungen auf, doch ich höre ihm nicht zu. Voller Begeisterung zeigt er mir eine Lampe nach der anderen. Ich will hier weg! Allerdings befürchte ich, dass er mich nicht gehen lassen wird, solange ich nichts kaufe.

 

Ich gehe zurück zu der Lampe, die einer orientalischen Teekanne so ähnlich war, deute darauf und sage:  „Die nehme ich.“

 

„Oh ja, eine gute Wahl, allerdings…“

 

„Guter Mann“, unterbreche ich ihn. „Ich hätte gern diese Lampe.“

 

„Gut, Gut. Wenn sie sich für diese Lampe interessieren, könnte ihnen auch diese hier…“

 

„Wie viel?“, unterbreche ich ihn, meine Geduld hat sich verabschiedet. Zu seinem Glück bemerkt dies nun auch der alte Lampenmacher.

 

„Ein Castar und drei Tharni“, sagt er eingeschüchtert. Ich krame das Geld hervor und gebe es ihm.

 

„Darf ich die Lampe noch einpacken?“ Ich nicke. Der alte Mann nimmt die Lampe und verschwindet im hinteren Teil des Ladens. Kurz darauf steht er wieder vor mir, die Lampe sorgfältig in beigen Stoff gehüllt.

 

„Danke.“ Ich gehe hinaus.

 

„Schönen Tag noch“, ruft mir der Mann hinterher.

 

„Gleichfalls.“ Ich winke ihm kurz zu, dann setze ich meine Erkundungstour durch Osgiliath fort.

 

D

 

„Wo ist das Elbenweib jetzt?“ verlangt der Dunkle Herrscher von dem zum wiederholten Male vor ihm knienden Tazlogg zu erfahren.

 

„Die Späher behaupten, die wäre in Osgiliath, um dem Menschenkönig von Eurem Erstarken zu berichten.“ Demütig hält er den Kopf gesenkt.

 

„Geh!“  Doch Tazlogg rührt sich nicht.

 

„Herr? Darf ich sprechen?“, fragt er unsicher. Er hatte eben nicht auf einen direkten Befehl seines Herrn reagiert, was durchaus seinen Tod bedeuten könnte.

 

„Was?“, herrscht Sauron ihn an.

 

„Einer meiner Männer erwähnte eine merkwürdige Waffe, die das Elbenweib benutzte. Sie sei sehr laut und hat einem Warg im wahrsten Sinne des Wortes den halben Kopf weggepustet.“

 

Nun ist Saurons Interesse geweckt. Eine Waffe von der er nichts weiß? Von der milden Neugierde bemerkt Tazlogg nichts, zum einen, weil er den Kopf gesenkt hat, zum anderen, weil das Gesicht Saurons von einem stählernen Helm verdeckt wird.
„D… der Ork wusste nichts Genaues, nur, dass das Geschoss unglaublich schnell und laut war und dass eine Flamme aus der Waffe kam, als es abgeschossen wurde.“
„Wieso habt ihr nicht mehr erfahren?“, fragt der Herrscher Mordors kalt.

 

„Gagdush – der Folterknecht, hat ihn zu hart angepackt. Er ist zu früh verreckt.“

 

„Tötet das Elbenweib und bringt mir diese Waffe!“ Es ist eindeutig, dass er hiermit entlassen ist. Langsam geht Tazlogg zur Tür, er ist schon fast draußen, als Saurons Stimme ihn noch einmal zurückhält. „Tazlogg! Ich dulde kein weiteres Versagen! Verstanden?“

 

„Ja Herr“, erwidert Tazlogg mit belegter Stimme. Bei einem erneuten Versagen würde er sterben.

 

Der Dunkle Herrscher wendet den brennenden Blick ab und sieht aus dem Fenster. Unter lauten Befehlen werden auf dem viele Yards entfernten, öden Boden von Gorgoroth Orks gedrillt und zu brutalen Kampfmaschinen gemacht. Sollte in einem von ihnen auch nur der geringste Rest eines Gewissens gewesen sein, so wurde es von den Peitschen ihrer Kommandanten ausgelöscht.

 

Tazlogg zieht sich so rasch zurück, dass es mehr eine Flucht ist als alles andere. Tatsächlich ist Tazlogg der einzige Ork in ganz Mordor, ja in ganz Mittelerde, der Reue empfindet, wenn er jemanden zu töten gezwungen ist, der Trauer um seine schon vor Jahren ausgelöschte Familie empfinden kann, Mitgefühl für seine Kameraden empfindet, wenn sie bestraft werden, doch von all diesen Gefühlen darf er niemals, unter keinen Bedingungen, irgendetwas nach außen hin zeigen, es wäre sein sicherer Tod.

 

Er eilt die unendlich vielen, schwarzen Stufen hinab und auf die Ebene von Gorgoroth. Er weiß schon genau, welche Orks er schicken wird, einen kleinen Trupp von fünfzehn Mann, jedoch die besten Krieger Mordors.

 

Gemulg, unglaublich schnell, gewandt und ein ausgezeichneter Schütze.

 

H'lugdish, stark, geschickt und durch seine Emotionslosigkeit ein nahezu unbezwingbarer Gegner, bei dem man vergeblich auf eine übereilte oder impulsive Handlung hofft.

 

Xamagh, der sich nicht unbedingt durch seine überlegene Kraft sondern durch seine Intelligenz auszeichnet. Innerhalb weniger Sekunden findet er die Schwächen seiner Gegner und nutzt diese erbarmungslos aus.

 

Xagnk, der größte und stärkste Ork, den Tazlogg kennt.

 

Gedrod, Tgdgulg, Cragagog, Kaglog, Gragnak, Ratoh, Rtheelug, Rimagoth, Teggash, Goraolug und Vramarek. Namen die in Mordor bekannt und gefürchtet sind, niemand würde es wagen, ihnen zu widersprechen. Sie bilden die Elite Truppe des Dunklen Herrschers. Sie ergänzen sich absolut perfekt mit ihrer Intelligenz, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Stärke.

 

Raschen Schrittes eilt Tazlogg zu der aus Stein erbauten Hütte, die sich die Krieger am Rand des Lagers teilen. Er atmet tief durch. „Zeige keine Angst! Zeige ihnen, dass du der Boss bist! Sei resolut und nicht so eine Memme!“, macht er sich

 

Mut, dann klopft er fest an die aus grobem Holz zusammengezimmerte Tür.

 

Ein pampiges „Ja!“ kommt von drinnen, das Tazlogg als Herein interpretiert, die Tür öffnet und in die aus nur einem Raum bestehende Hütte kommt.

 

An einer Wand befinden sich fünfzehn aus zusammengeschmissenen Decken, Fellen, zerschlissenen Kissen und undefinierbaren Stofffetzen bestehende Lager. Auf einem dieser Lager sitzt ein recht kleiner Ork mit – so unglaublich es auch klingen mag – einem Buch in der Hand.

 

An der gegenüberliegenden Seite ist eine Art Sitzecke aus einem alten Sofa und einigen Sesseln. Dort sitzen zwei weitere Orks, einer von ihnen ist ein wahrer Hüne. Sie beschäftigen sich mit alltäglichen Dingen, wie das Reinigen der Rüstung, die Pflege des Schwerts und die vergebliche Mühe, die Stiefel zu putzen, die nach einigen Augenblicken draußen sofort wieder von einer dicken, hartnäckigen Schmutzschicht überzogen sein werden.

 

Der Rest des Raumes dient als Trainingsplatz für Schwertkampf, Ringen und den Kampf mit allen möglichen und unmöglichen Waffen, zum Bogenschießen ist das Gebäude zu klein.

 

Als Tazlogg eintritt, halten die Kämpfer inne und die geballte Aufmerksamkeit der fünfzehn Orks lastet auf ihm. Er fühlt sich überaus unwohl, gibt sich jedoch alle Mühe, es zu verbergen. Ein sinnloses Unterfangen, Xamagh hat seine Nervosität sofort bemerkt und dies mit nur einem kurzen Blick und einer winzigen Geste seinen Gefährten mitgeteilt. Eine weitere Geheimwaffe der fünfzehn, sie können unbemerkt miteinander kommunizieren, es ist für sie absolut unnötig, miteinander zu sprechen. Manchmal scheint es, als könnten sie die Gedanken der anderen lesen wie Xamagh ein Buch.

 

 „Es gibt einen Auftrag für euch.“  Als Reaktion darauf legt Xamagh sein Buch neben sich auf das Lager, Xagnk, Goraolug und Vramarek legen Schwert, Rüstung und Stiefel auf den Boden und die übrigen packen ihre Waffen in den Waffenständer an der Rückwand der Hütte.

 

Unruhig lässt Tazlogg seinen Blick über die Orks wandern ehe er zu sprechen anhebt. „Ihr sollt ´ne Elbin töten. Vermutlich hat se` ´ne Verletzung am Rücken. Aber Achtung, se´ hat so ´ne komische Waffe, hat ´nem Warg glatt den Kopp weggepustet. Die sollt ‘er hol ‘n. Tötet dat Elbenweib. Se´ dürfte grade in der Menschenstadt Osgiliath sein. Passt ´uf se´ is´ ´ne jute Kämpferin, seht zu dass ´er se´ allene erwischt.“ Wie immer, wenn er mit seinesgleichen redet, bedient er sich der Sprache der Orks, Westron, allerdings durchsetzt von Wörtern der Schwarzen Sprache und den verschiedensten Dialekten. Alles in allem eine für Nicht-Orks nahezu unverständliche Mischung.

 

 „Wie heißt sie?“, fragt Xamagh in perfekten, akzentfreien Westron.

 

„Wes´ nich.“ Xamagh seufzt.  „Sonst noch was?“

 

„Ja, wartet bis´se wech aus Osgiliath is` und killt se´ dann.“

 

Ein kurzer Blickwechsel, dann nickt der Ork. „Betrachte es als erledigt. Bei Sonnenuntergang machen wir uns auf den Weg. Wir brauchen unsere üblichen Warge.“
„Geht klar!“

 

Froh endlich gehen zu können, flüchtet Tazlogg beinahe aus der Hütte.

 

D

 

Ich drücke mich im letzten Augenblick in einen Hauseingang, als ein Pferdefuhrwerk vorbeirumpelt. In der letzten halben Stunde bin ich ziellos durch Osgiliath gestreift, mal hier mal da wahllos abgebogen. Zunächst waren die Straßen so breit, dass zwei Pferdefuhrwerke problemlos nebeneinander fahren konnten, nun passt grade mal eines mit Hängen und Würgen durch die schmale Gasse.

 

Als es vorbei ist, trete ich wieder auf die Gasse und sehe mich um. Wo zum Teufel bin ich hier eigentlich?

 

Dunkle Wolken ziehen auf.

 

Zügig gehe ich den Weg zurück, den ich gekommen bin. Bei einer Abzweigung gehe ich nach links, dann nach rechts. Irritiert bleibe ich stehen. Hier war ich definitiv noch nicht! Verärgert versuche ich es mit der linken Gasse, wieder erfolglos, bei der dritten das Gleiche. Ich fluche leise und gehe zur letzten Abzweigung zurück – zumindest versuche ich es, doch ich muss unterwegs irgendwo abgebogen sein. Ich finde mich vor einer Scheune wieder, an der ich definitiv nicht vorbeigekommen bin. Wütend schlage ich mit der Faust gegen das leicht morsche Holz.

 

Zu allem Überfluss öffnen sich die Pforten des Himmels und es beginnt zu regnen. „Scheiße!“, fluche ich. Zu meinem Glück haben die Menschen aus Kostengründen die oberen Stockwerke so gebaut, dass sie über das unterste hinausragen. Ich halte mich nahe an der Hauswand, um dem kalten Regen auszuweichen – Schneeregen, na wunderbar. Ich muss mich wohl darauf einstellen, bei Schnee und Schneestürmen zurückreiten zu müssen.

 

Nachdem ich mehrmals in Gassen eingebogen bin, ohne dass mir etwas bekannt vorkam, beschließe ich, einfach gradeauszugehen, bis ich an den Anduin oder die Stadtmauer komme, von dort aus finde ich vielleicht den Weg zurück zum schwankenden Matrosen.

 


Immer geradeaus laufen ist leichter gesagt als getan. Immer wieder steht mir ein Haus im Weg und ich muss mich entscheiden, ob ich nach rechts oder links gehe, wodurch ich mich noch mehr verlaufe.

 

Ich schnaube ungehalten. Ich reite durch halb Mittelerde, ohne jemals mehr davon gesehen habe, als die direkte Umgebung von Imladris und einen Teil des Nebengebirges. Und nun bin ich hier in Osgiliath, mit vielen Menschen und Straßen und was mache ich? Ich Trottel verlaufe mich.

 

Ein Phänomen, das mir schon oft aufgefallen ist. Ich kann stundenlang durch Wälder und Felder reiten und werde immer zurückfinden. Dann bin ich eine halbe Stunde in einer etwas größeren Stadt und verlaufe mich! Es ist zum verrückt werden!
Abrupt bleibe ich stehen. Vor mir erhebt sich vor den dunklen Wolken eine alte Scheune. Die Scheune, vor der ich vor etwa zehn Minuten schon einmal stand.

 

Wütend fluche ich und verpasse der Scheune einen derben Tritt. Ich versuche es in die andere Richtung.

 

Die Gassen sind menschenleer, also gibt es auch niemanden, den ich um Rat fragen könnte. Dabei bin ich eigentlich nur losgezogen, um mich kurz umzusehen. Dann hatte ich vor, dem König Gondors von den Geschehnissen in Mordor zu berichten. Nun neigt sich der Tag schon gegen Ende und ich stehe zum zweiten Mal vor einer alten Scheune.

 

Bei den Valar, ich weiß nicht einmal, in welchem Viertel ich bin!

 

Die ungepflasterten Gassen sind von dem ohne Unterbrechung wie aus Kübeln schüttenden Regen aufgeweicht und rutschig.

 

Eine schemenhafte Gestalt kommt auf mich zu. Erst als er direkt vor mir steht, erkenne ich Hölknir.

 

 „Hier seid Ihr“, ruft er erleichtert, als er mich ebenfalls erkennt. „Ich habe Euch gesucht. Warum seid Ihr nicht zurückgekommen?“
Verlegen antworte ich: „Ich habe mich verlaufen…“ Er grinst verstehend. „Das ist mir auch passiert, als ich das erste Mal hier war.“

 

Ich lächle ihn dankbar an. „Bringt ihr mich jetzt zurück? Ich habe zwar eigentlich nichts gegen Wasser, aber ich bin nass bis auf die Knochen.“

 

„Klar.“
Es stellt sich heraus, dass ich nur wenige Querstraßen vom Viertel der Lampenmacher entfernt war. Dabei fällt mir meine Lampe wieder ein. Vorsichtig untersuche ich die Verpackung und stelle zu meiner Erleichterung fest, dass sie den Regen abgehalten hat.

 

Vom Viertel der Lampenmacher aus sind es nur noch wenige Gehminuten bis zum Wirtshaus.
Kaum in meinem Zimmer angekommen, ziehe ich die nassen Sachen aus und wasche mich notdürftig mir kaltem Wasser, einem Lappen und etwas Seife. Danach ziehe ich mir etwas förmlichere Kleidung an, eine beige Tunika, eine braune Hose und eine schwarze Schärpe.

 

Während ich versuche, meine Haare zu glätten, setze ich mich auf den Schreibtischstuhl, den ich mir unter das Fenster gezogen habe und sehe hinaus.

 

Genau in diesem Augenblick beginnt es zu schneien.