Kapitel 33

Eryn Galen

 

Warum immer ich? Fragt sich die Junge, rothaarige Elbin zum wiederholten Mal. Sie ist selbst für elbische Maßstäbe ausgesprochen attraktiv mit der angedeuteten Stupsnase, den langen Beinen, dem feinen Gesicht und den grau-grünen Augen. Sie ist erst seit drei Monaten eine Kriegerin des Eryn Galens, doch schon jetzt hat sie genug davon, stundenlang auf einem Baum am Waldsaum zu hocken und auf die Ebene von Rhovanion zu starren. Nie geschieht etwas. Nie! Die Einzigen, die Orophers Reich betreten sind andere Elben und Händler.

 

Gelangweilt sitzt sie auf dem ihr mittlerweile so vertrautem Ast, ein Buch in der Hand. Pflichtschuldig lässt sie den Blick über das verlassende Land gleiten, ein Reiter erscheint am Horizont. Da es sonst nichts zu sehen gibt, beobachtet sie ihn. Auf seiner schlanken Fuchsstute kommt er rasch näher. Als er nur noch hundert Yards entfernt ist, zügelt er die Stute, klopft ihr auf den Hals und murmelt ihr etwas zu, dann treibt er das Pferd wieder an.

 

Ein Noldor, vermutet die Elbin aufgrund der Kleidung und der tiefschwarzen Haare. Dann erstarrt sie.

 

Zehn Wargreiter tauchen am Horizont auf. Unter den gewaltigen Pranken der Untiere stiebt der Schnee zu allen Seiten auf. Dann, wie in Zeitlupe sieht sie, wie einer der Orks seinen Bogen nimmt, einen schwarzen Pfeil einlegt, spannt, zielt und schießt. Sie beobachtet, wie der Pfeil mit grausamer Präzision auf den Elben

 

zufliegt, der die drohende Gefahr noch nicht bemerkt hat.

 

Sie will schreien, ihn warnen, doch kein Laut kommt aus ihrer Kehle. Hilflos ist sie gezwungen zu sehen, wie der Pfeil in den Rücken des Mannes dringt, wie seine Augen sich erstaunt weiten, er den Mund zu einem stummen Schmerzensschrei öffnet, dann bewusstlos zusammen sackt und zur Seite kippt. Ein Fuß bleibt im Steigbügel hängen und so wird er von dem panischen Tier mitgeschleift.

 

Als sie sieht, wie der Ork einen weiteren Pfeil aus seinem Köcher zieht, kommt wieder leben in sie. Sie stößt einen lauten Schrei aus, der die anderen Wächter alarmieren soll. Aus dem Köcher, den sie neben sich an einen kleinen Ast gehängt hat zieht sie einen Pfeil. Als sie den Bogen spannt zittern ihre Hände. Eigentlich ist sie eine ausgezeichnete Schützin, aber sie hat bisher nur auf Puppen und Zielscheiben geschossen und auch wenn ihr Ziel ein Ork ist, ein grausames Geschöpf dessen einzige Freude es ist zu töten, so ist es doch ein lebendiges Wesen.

 

Zittrig atmet sie aus, ihre Hand wird ruhiger, dann schießt sie.

 

Der Pfeil trifft den Ork genau zwischen die Augen. Seine Hände zucken in einer instinktiven Bewegung kurz nach oben, dann fällt er seitlich von dem noch immer rennenden Warg. Dieser bleibt verwundert stehen, als das Gewicht seines Reiters so plötzlich verschwindet. Gleich darauf sackt er mit einem Pfeil, der seinen Hals durchbohrt zu Boden.

 

Die anderen Orks zügeln ihre Warge und suchen nach den Schützen, doch diese sind zu gut verborgen, als dass sie sie entdecken könnten.

 

Alagcelume, ihr Mentor, klettert flink wie ein Eichhörnchen zu ihr auf den Ast und gibt den Befehl zu schießen, während er selbst seinen Bogen spannt und den Warg, dessen Reiter sie bereits getötet hatte, erschießt.

 

„Stell dir vor, es wären Strohpuppen“, raunt Alagcelume ihr mit ruhiger Stimme zu, legt zwei Pfeile ein und schießt.

 

Die Ruhe ihres Mentors überträgt sich auch auf sie. Es sind nur Puppen. Es sind nur Puppen. Es sind nur Puppen. Wiederholt sie im Geiste wie ein Mantra. Dann atmet sie tief durch, zieht einen Pfeil aus dem Köcher, zielt und schießt. Ein weiterer Pfeil, zielen, schießen und noch einmal.

 

Dann ist es vorbei.

 

Reglos liegen die Geschöpfe Mordors in dem von Blut rot gefärbten Schnee. Auch wenn sie sieht, dass schon einer  ihrer Gefährten zu dem verletzten Elben eilt, klettert sie schnell von dem Baum und rennt zu ihm.

 

„Wie geht es ihm?“, fragt sie den brünetten Krieger. „Ich denke er wird durchkommen, Kleine.“

 

Sie nickt und beschwert sich ausnahmsweise nicht über den Spitznahmen, den ihr Tuilinn, ein sehr erfahrener Krieger, verpasst hat.

 

„Brich den Schaft ab!“ befiehlt Alagcelume, noch immer die Ruhe selbst. Vorsichtig packt Tuilinn den Pfeilschaft mit beiden Händen und bricht ihn mit einem kräftigen Ruck durch. Trotz seiner tiefen Bewusstlosigkeit zuckt der Elb zusammen.

 

Besorgt und etwas ängstlich sieht Anaróre dem Krieger zu. So hatte sie sich das Kriegerdasein nicht vorgestellt.  Sie war davon ausgegangen, dass nach der anstrengenden Ausbildung eine Zeit von Abenteuern, Heldentaten und abendlichen Feiern auf sie warten würde. Doch sie wurde bitter enttäuscht. Bisher hatte sie nur eine schrecklich anstrengende Ausbildung über sechs Jahre und dann drei Monate Langeweile. Das war etwas anderes als das, was sie von den altgedienten Kriegern am Tresen gehört hatte.

 

Jetzt hatte sie zum ersten Mal etwas Interessantes erlebt, allerdings war diese Erfahrung so schrecklich, dass sie es nicht noch einmal erleben wollen würde und sich schon jetzt wieder zu den endlos langweiligen Stunden auf wache zurücksehnt.
„Fang das Pferd ein, Anaróre.“ Froh endlich etwas tun zu können, springt sie auf die Anweisung ihres Mentors hin auf und läuft zu der verstörten Stute, die zitternd einige Yards entfernt stehen geblieben war. Zum Glück ist die junge Stute für solche Situationen trainiert worden und wurde ausgebildet, auch bei Lärm, Stress und Hektik die Ruhe zu bewahren, ansonsten wäre sie wohl geflohen, so weit weg sie konnte. Dennoch hat ihr die Begegnung mit den Dunklen Kreaturen gehörig Angst eingejagt.

 

Langsam geht Anaróre auf sie zu und streckt die flache Hand mit der Handfläche nach oben aus. Zögernd macht die Stute einen langen Hals und schnuppert an der Hand der Elbin. Mit einer schnellen Bewegung streckt diese nun auch die andere Hand aus und packt die Zügel.

 

Erschrocken wiehert das Pferd und versucht sich loszureißen, doch Anaróre hält sie eisern fest. „Hautach! Elya mae, Meldis nin, elya mae.“ (Beruhig dich! Es ist alles gut, meine Freundin, es ist alles gut.“ Beruhigend redet sie eine Weile auf das Pferd ein, bis es sich schließlich etwas entspannt und aufhört, wie wild an den Zügeln zu zerren.

 

„Gutes Mädchen“ sanft klopft sie der ängstlichen Stuten den verschwitzten Hals, dann schwingt sie sich geschickt in den Sattel und reitet zurück zu ihren Begleitern und dem Verletzten.

 

„Na endlich“, murmelt Tuilinn etwas verstimmt. Mit Hilfe von Alagcelume dreht er den Verletzten um und bringt ihn in eine sitzende Position. Mit einem Arm an der Schulter – in sicherer Entfernung zu dem Rest des Pfeils und dem anderen in den Kniekehlen hievt er den Verletzten hoch und hilft Anaróre ihn vor sich in den Sattel zu setzen. Diese hält ihn leicht schief vor sich, um nicht versehentlich an den abgebrochenen Pfeilschaft zu kommen.

 

Noro lim, Meldis nin!“ Die Stute, die spürt, dass es ihrem Freund nicht gut geht, galoppiert an. Trotz des langen Rittes  und des Schreckens ist sie voller Energie und fliegt geradezu durch den Wald, wobei sie ein beeindruckendes Geschick zeigt, Unebenheiten die ihrem Reiter wehtun würden, auszuweichen.

 

Nach vier Stunden – eine unglaublich kurze Zeit für diese Strecke - überqueren sie schließlich die Brücke, die den Waldfluss überspannt und erreichen dann kurz darauf die Hallen Orophers.

 

Anaróre springt ab und hievt dann mit Hilfe eines Stallburschen auch den Elben herunter. Vorsichtig legen sie ihn bäuchlings auf den ausgebreiteten Umhang Anaróres.
„Hohl einen Heiler!“ sagt sie hastig zu dem unschlüssig dastehenden Stallburschen. Hastig eilt er durch das riesige, zweiflüglige Tor zu den Hallen der Heiler.

 

„Meister Salabhîr“ ruft er schon von weitem. Ein Hochgewachsener, dunkelhaariger Elb mit ernstem Gesicht dreht sich um.

 

„Was gibt es, Narunaur?“ fragt er mit der Ruhe jahrelanger Routine. Er ist stolz darauf, den Namen eines jeden Elben aus dem Eryn Galen zu kennen und zu wissen wann und wieso er schon einmal  bei ihm gewesen war. „Du warst vor zwei Jahren schon einmal bei mir weil du von…“

 

„Meister Salabhîr! Ein Elb wurde angeschossen, er ist auf dem  Hof. Anaróre…“ Der Heiler eilt bereits los und kommandiert einige andere Heiler und Assistenten zu sich, die eine Trage in ihrer Mitte halten. „…Passt auf ihn auf“, bringt Narunaur seinen Satz murmelnd zu ende, doch niemand achtet auf ihn. Die Heiler eilen an ihm vorbei, schnell aber nicht hastig.

 

Rasch schließt er sich ihnen an. Die Elben legen die Trage neben dem Verletzten ab und Salabhîr untersucht ihn fachkundig. „Der Pfeil ist knapp unterhalb des linken Schulterblatts eingedrungen und hat dabei die Lunge gestreift. Es ist gut, dass ihr den Pfeil drin gelassen habt, dadurch wurde verhindert, dass es eine zu starke Blutung gab und die Lunge sich mit Blut füllte. Anscheinend war es doch keine vergeudete Zeit, als ich Oropher dazu überredet habe, dass alle Krieger zumindest die Grundzüge der Heilkunst erlernen“, murmelt er vor sich hin, dann sagt er laut: „Legt ihn vorsichtig auf die Trage und bringt ihn rein, Zimmer zwei.“

 

Unter den Blicken der Elben, die innegehalten hatten, um zu sehen, was hier geschieht zieht die kleine Karawane ab.

 

Erschöpft lehnt sich Anaróre an die Stute. Die spürt die Satteltaschen im Rücken und ändert ihre Position, dann hält sie plötzlich inne. Die Satteltaschen! Der Elb wird sie wenn er wieder aufwacht sicher vermissen. Ob da etwas Interessantes drin ist? Unschlüssig beißt sie sich auf die Unterlippe. Einerseits möchte sie hineinsehen, vielleicht ist da ja eine wichtige Botschaft drin, andererseits gehört es sich einfach nicht, ohne Erlaubnis an die Sachen anderer zu gehen. Schließlich siegt ihre Neugierde.

 

In der einen Satteltasche findet sie Kleidung und Verpflegung, in der anderen das Gleiche. Enttäuscht will sie die Satteltaschen wieder schließen, als ihr ein Wasserdicht verpacktes Päckchen entdeckt. Neugierig öffnet sie es. Es enthält ein offiziell wirkendes Schreiben, dass sie als sie sieht, dass es an ihren König adressiert ist, schnell wieder zurückpackt. In einem winzigen Kästchen findet sie ein Medaillon in das hinten in eleganter elbischer Schrift eingraviert ist:

 

an Halatir nya

 

sé melme

 

Malina

 

Für meinen Halatir

 

In Liebe

 

Malina
Ein simpler und dennoch schöner Spruch. Vorsichtig öffnet sie das Medaillon. Zwei Gesichter, das einer schönen Elbin und eines kleinen Jungens strahlen ihr entgegen. Sie lächelt leicht, ehe sie peinlich berührt errötet. Das sind die privaten Sachen eines völlig fremden Mannes. Sie packt das Kettchen mit dem Medaillon wieder zurück, holt den Brief an Oropher heraus und nimmt die Satteltaschen ab.

 

„Narunaur? Bringst du das Pferd in den Stall?“, bittet sie, während sie in Richtung der Hallen der Heilung eilt, ohne die Antwort ihres Jugendfreundes abzuwarten.

 

Zimmer zwei. Wo, bei Morgoth ist das? Ein Heiler eilt an ihr vorbei. „Entschuldigung?“, hält sie ihn auf. Der junge Elb dreht sich sichtlich genervt zu ihr um. Als er sie erkennt, wird sein Gesicht jedoch milder. „Anaróre. Was kann ich für dich tun?“, fragt er freundlich, sie merkt ihm jedoch an, dass er in eile ist. „Kannst du mir sagen wo das   Zimmer zwei ist?“

 

„Klar. Geradeaus, rechts abbiegen und dann das dritte Zimmer links. Da kommst du jetzt aber nicht rein, aber eine Tür weiter gibt es einen Warteraum.“

 

„Danke“, sagt sie erleichtert und geht in die angewiesene Richtung. „Hey Anaróre.“, ruft ihr der junge Heiler nach. Sie bleibt stehen und dreht sich fragend um. „Hast du morgen Abend was vor.“

 

„Nein?“, erwartungsvoll legt sie den Kopf schief und streicht sich eine Strähne ihres feuerroten Haares hinter das spitze Ohr.

 

„Passt dir morgen acht Uhr im blauen Brunnen?“

 

„Natürlich“
„Perfekt“, mit einem breiten Grinsen winkt er ihr kurz zu und geht dann weiter.
Zügig geht Anaróre zu dem Wartezimmer. Durch eine große Scheibe kann sie beobachten, wie Salabhîr mit einem scharfen Messer vorsichtig in den entblößten Rücken Halatirs schneidet und wendet sich angewidert ab, dass muss sie sich nun wirklich nicht antun!

 

Sie stellt die Satteltaschen auf einen der Besucherstühle und will den Raum verlassen, als sie plötzlich innehält. Sie geht noch einmal zurück zu den Satteltaschen, holt ein Blatt Pergament und einen Graphitstift aus ihrer Umhängetasche. Sie liebt das Malen und immer wenn sie keine Lust hat zu lesen malt sie etwas, nun kommt ihr das zugute. Sie kritzelt:

 

Die Satteltaschen gehören dem Verletzten, sein Name ist Halatir. Ich habe den Brief an König Oropher herausgenommen und werde ihn für ihn überbringen.
Grüße
Anaróre
Sie legt den Zettel gut sichtbar auf die Satteltaschen und geht wieder. Mit langen Schritten geht sie die Treppen wiederhinauf.

 

Obwohl sie hier wohnt, ist sie jedes Mal verzaubert von der Erhabenheit die die Hallen Orophers ausstrahlen. Kurz bleibt sie auf der Brücke, die aus einer gigantischen Wurzel gebaut ist stehen und sieht hinab auf einen der kleinen Arme des Waldflusses, der am Grund der Hallen entlangfließt und sich einige Yards weiter einen Wasserfall hinabstürzt. Das Rauschen mehrerer solcher Bäche erfüllt die von dem gelben Licht zahlreicher Laternen beleuchteten Gewölbe.

 

Anaróre atmet die durch das Wasser stets angenehm kühle und frische Luft ein und lässt die entspannende Atmosphäre auf sich wirken, ehe sie weiter geht, sie kann ihren Königs schließlich nicht warten lassen.

 

D

 

Mit einem leisen Ächzen drückt König Oropher den durch das lange sitzen verspannten Rücken durch, was seinen Sohn aufblicken lässt. Zwar hätten beide ihre eigenen Arbeitszimmer haben können, doch sie fanden es angenehmer sich eines zu teilen.

 

Zwar etwas steif aber dennoch voller Eleganz steht Oropher auf und geht zu dem Kamin, in dem ein munteres Feuer lodert. Seufzen hockt er sich davor und betrachtet die züngelnden Flammen. Er hält seine schlanken, hellen Hände in die Nähe des Feuers um sie etwas zu wärmen, dabei lassen die Orange-Goldenen Flammen den großen weißen Kristall an dem silbernen Ring an seinem rechten Mittelfinger erstrahlen.

 

„Was bedrückt dich Ada (Koseform von Vater)?“, fragt Thranduil leise und hockt sich geräuschlos neben seinen Vater.

 

„Nichts wichtiges iôn nin (mein Sohn). Ich frage mich nur wieder, wie kurzsichtig Menschen sein können.“ Er schüttelt leicht den Kopf und seufzt. Thranduil streckt eine Hand aus und klopft seinem Vater leicht auf die Schulter.

 

Es klopft an der dunklen Eichenholztür. Synchron stehen beide auf.

 

„Ja?“, sagt Oropher neutral, von der vorherigen Frustration ist nichts mehr zu hören. Die Tür schwingt auf und eine rothaarige Elbin kommt zögernd hinein und macht einen anmutigen Knicks. Dunkel erinnert sich Thranduil an sie, er unterhält mir ihrem Vater eine lockere Freundschaft. Nach einigem Nachdenken erinnert er sich auch an ihren Namen.

 

„Anaróre, was können wir für dich tun?“ fragt er höflich und lehnt sich mit der Hüfte an die Kante seines Schreibtisches.

 

„I-ich hab einen Brief für euch, Aran nin (mein König).“ Schüchtern  reicht sie Oropher den Brief. Dieser betrachtet ihn kurz. „Was will Elrond jetzt schon wieder?“ murmelt er zu sich selbst, dann sieht er auf und nickt Anaróre zu. „Danke. Wo ist der Bote?“

 

„E-Er wurde angeschossen. Meister Salabhîr kümmert sich um ihn“

 

„Danke.“ Anaróre versteht den wink, macht noch einen Knicks und zieht sich leise zurück.
„Worum geht es?“ Neugierig geht Thranduil zu ihm hinüber und sieht seinem Vater über die Schulter.

 

„Mal schauen.“ Geschickt bricht Oropher Elronds Siegel. „Wehe er will jetzt nur schon wieder ein paar Fässer von meinem Wein.“

 

„Nicht einmal Elrond würde deswegen zu dieser Jahreszeit einen Boten schicken.“, wiederspricht Thranduil. Sein Vater gibt ein zustimmendes Brummen von sich und faltet den Brief auf.

 

 

 

Imladris, 3. Iavas 3427 zweites Zeitalter

 

Sehr geehrter König Oropher, Herr des Eryn Galens,

 

Ich verfasse diesen Brief aufgrund besonderer Umstände. Gondor schickte einen Boten, der von vermehrten Aktivitäten in Mordor berichtete. Einige Zeit später wurde ein Dorf der Menschen nahe Imladris von Orks überfallen. Ihr Anführer war aller Wahrscheinlichkeit nach ein Balrog. Alle Männer, Jungen und Alten wurden ermordet, Frauen und Mädchen wurden entführt.

 

Heute wurde einer meiner Krieger schwer verletzt, von einem Balrog. Ich schicke aus diesem Grund Boten in alle Länder Mittelerdes. Ich möchte sie vor dem Erstarken Mordors warnen. Ich hege seit langem den Verdacht, dass Sauron nicht mit Númenor untergegangen ist.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Elrond

 

PS.: Euer Wein ist wirklich unübertroffen.